Aktuelles aus dem Teilprojekt Substratanalytik

Projektziel

Das Teilvorhaben Substratanalytik gliedert sich in die Aspekte (a) Bewertung der Stickstoffimmobilisierung von Kultursubstraten und (b) Erfassung der N?hrstoffverfügbarkeit im Topfballen über Schnelltestverfahren.

Der Brutversuch nach VDLUFA stellt ein etabliertes Verfahren zur Bewertung der Stickstoffimmobilisierung in torfbasierten Kultursubstraten da. Bei neuen Substratkomponenten wei?t der Test allerdings immer wieder Schw?chen auf. So lassen sich die in der Inkubation gewonnenen Ergebnisse nur bedingt in Anbauversuchen reproduzieren. Die Durchführung von Anbauversuchen ist allerdings langwierig und arbeitsaufwendig. Vor diesem Hintergrund sollen in Inkubationsversuchen neben den l?slichen Stickstoffformen in der Substratl?sung nun auch gasf?rmige Stickstoffverbindungen und CO2 erfasst werden. Diese Vorgehensweise soll einen umfangreicheren ?berblick über die Stickstoffdynamik und die mikrobielle Aktivit?t im Substrat erm?glichen.

Auch zur Einsch?tzung der N?hrstoffversorgung w?hrend der Produktion stehen standardisierte Laborverfahren zur Verfügung. Allerdings vergehen zwischen der Probenahme in der G?rtnerei und dem Analyseergebnis im Labor zumeist mehrere Tage. In starkzehrenden Kulturen wie Petunien und Basilikum besteht dadurch das Risiko für Ertrags- und Qualit?tsminderungen wenn einer unzureichenden N?hrstoffversorgung nicht schnell genug durch angepasste Düngung begegnet werden kann. Die Pour Thru-Methode erm?glicht hingegen eine N?hrstoffextraktion und Messungen der extrahierten N?hrstoffe vor Ort binnen weniger Stunden.

Versuchsfragen

  • Anhand welcher Parameter l?sst sich die Stabilit?t des Stickstoffhaushaltes in Kultursubstraten im Hinblick auf die mittelfristig zu erwartende Pflanzenverfügbarkeit von Stickstoff am besten erfassen?
  • In welchem Ma?e spiegelt der in Inkubationsversuchen ermittelte Stickstoffhaushalt die in Kulturversuchen ermittelte tats?chliche Stickstoffverfügbarkeit?
  • Sind die über die Pour Thru-Methode gewonnenen Extrakte geeignet um die N?hrstoffverfügbarkeit im Topfballen von torfreduzierten bis torffreien Substraten zu ermitteln?
  • Spiegeln die über Schnelltestmethoden gemessenen N?hrstoffkonzentrationen der Pour Thru-Extrakte die Analyseergebnisse etablierter Labormethoden?

Aktivit?ten

Sommer 2025: Erste Experimente zur Pour Thru-Methode

Eine ausreichende N?hrstoffversorgung ist entscheidend zur Erzielung qualitativ hochwertiger Kulturpflanzen. Typischerweise werden zu diesem Zweck in regelm??igen Abst?nden T?pfe aus der Produktion entnommen und zu einem spezialisierten Untersuchungslabor versendet, um die N?hrstoffgehalte im Substrat zu messen. Ziel der Pour Thru-Methode ist es hingegen, bereits in der G?rtnerei den Versorgungszustand der Topfpflanzen zu ermitteln. In der untenstehenden Abbildung sind die Verfahrensschritte dargestellt. Im Vergleich zur klassischen Laboranalyse punktet die Pour Thru-Methode vor allem durch Schnelligkeit. Bereits in den G?rtnereien kann somit die N?hrstoffkonzentration im Wurzelraum ermittelt, eine Unterversorgung erkannt und einem latenten Mangel durch gezielte Düngung begegnet werden.

In einer Reihe von Versuchen soll nun gekl?rt werden, wie gut der Versorgungszustand der Pflanzen durch eine Perkolation mit Wasser wiedergegeben werden kann. Weiter sollen die gewonnen Extrakte über ionenselektive Elektroden auf deren Gehalte an Nitrat und Kalium sowie den Salzgehalt und den pH-Wert untersucht werden. Wie gut die über die Elektroden ermittelten Messwerte mit den Werten der klassischen Labor-Messverfahren korrelieren, wird ebenfalls untersucht.

1. Bew?sserung zur Aufs?ttigung des Substrates
2. Abtropfen der T?pfe für ca. 60 Minuten
3. Applikation von Wasser (demineralisert)
4. Auffangen des Perkolats für ca. 5 Minuten
5. Messen des Perkolats über ionenselektive Elektroden

Januar 2024: Anlegen erster Inkubationsversuche

Erfassung der mineralischen Stickstoffgehalte im Substrat und gasf?rmigen Stickstoffemissionen.

Aktuelles aus den Teilprojekten